Gechichtliches

Die etwas ausgefallene Orthographie ist Absicht und soll andeuten, dass das, was hier zu finden ist, weder Fich noch Fleich ist. Nevertheless:

Arnold Scholz

24. Dezember 1904, Berlin--Charlottenburg

01. Februar 1942, Flensburg

Arnold Scholz war auf dem Gebiet der algebraischen Zahlentheorie tätig. Zu seinen bekanntesten Ergebnissen zählen wichtige Vorarbeiten zu Shafarevichs Resultat, dass jede auflösbare endliche Gruppe eine Galoisgruppe über dem rationalen Zahlkörper ist, die nach ihm benannte Relation zwischen den Klassenzahlen quadratischer Zahlkörper der Diskriminanten d und -3d (die von Leopoldt zum Spiegelungssatz ausgebaut wurde), die von Fröhlich wiederentdeckte Geschlechtertheorie, die von Tate wiederentdeckten und später u.A. von Jehne ausgebauten Ergebnisse zur Theorie der Normenreste (Stichwort Schur-Multiplikator), das von Emma Lehmer wiederentdeckte rationale Scholzsche Reziprozitätsgesetz (das allerdings schon Schönemann veröffentlicht hat), oder seine Arbeit mit Olga Taussky über die 3-Klassenkörptürme quadratischer Zahlkörper.

In ihrem Nachruf auf Scholz (Arnold Scholz zum Gedächtnis) erwähnt Olga Taussky einen fast vollendeten Artikel Scholz' über `Spezielle Zahlkörper', den dieser für die Neuauflage der Enzyklopädie entworfen hat.

Hier ist ein link zu einer Bibliographie der von Scholz veröffentlichten Arbeiten (einige davon online, darunter der eben angesprochene unvollendete).


Der Lipschitzsche Habilitationsvortrag

Am 27. April 1857 hielt Rudolf Lipschitz (1832 - 1903) seinen Habilitatiosnvortrag an der Universität Bonn; darin behandelt er die Geschichte der Reziprozitätsgesetze von Gauss über Jacobi bis zu Kummer und schafft es dabei, den Namen Eisenstein nicht einmal zu erwähnen. Darüberhinaus endet der Vortrag mit einem Spezialfall des Eisensteinschen Reziprozitätsgesetzes, obgleich jede Andeutung einer Beweisidee fehlt. Der Vortrag wurde von Winfried Scharlau ["Zur Entstehung der algebraischen Zahlentheorie - ein Bericht eines Augenzeugen", Arch. Hist. Exact Sci. 36, 63-74 (1986)] bekannt gemacht, dem ich auch eine Kopie des Manuskriptes verdanke.

Hier sind das dvi file bzw. das ps file des Vortrages.


Kroneckers Letzte Vorlesung

Im Wintersemester 1891 hielt Kronecker noch einmal eine Vorlesung (seine letzte) über elliptische Funktionen. Dabei wählte er den Zugang von Eisenstein via gewisser Doppelprodukte. Wenig bekannt scheint die Tatsache, dass von dieser Vorlesung Nachschriften existieren. Die erste Vorlesung vom 9. November 1891 habe ich mit Müh und Not transkribiert (das Original ist in deutscher Schrift geschrieben), weitere werden vielleicht im Laufe der Zeit folgen. Die letzte Vorlesung hat am 14. 12. 1891 stattgefunden, am 29. 12. ist Kronecker dann gestorben.
  1. 1. Vorlesung

Hilbert's Zahlbericht

has been translated into English by Iain Adamson and has been published by Springer Verlag (ISBN 3-540-62779-0). Here's the ps file of the Introduction to the translation written by Norbert Schappacher and myself.

Zignago's ``Beweis'' des Dirichletschen Primzahlsatzes

Im Jahre 1893 hat der damals 22-jährige Student Italo Zignago in den Annali di Matematica einen wunderschönen elementaren Beweis des Dirichletschen Primzahlsatzes veröffentlicht - leider aber nicht korrekt. Eine deutsche Übersetzung seines Artikels steht hier als dvi-file.

Weblications

Von Faun Doherty gibt es eine thesis A History of Finite Simple Groups (Dokument Nr. 11)
Dominique Tournes hat die "Actes du colloque" des Treffens "L'OCEAN INDIEN AU CARREFOUR DES MATHEMATIQUES ARABES, CHINOISES, EUROPEENNES ET INDIENNES" (Nov. 1997) herausgegeben und webliziert.
Last modified: Wed June 24, 1998