Lieber Herr Hasse! 161
Noch einige Kleinigkeiten zum gestrigen Brief. Bezeichnungen wie gestern:
Liefern die a ein Faktorensystem, so folgt aus (2): Bei festem
ist
a
~ a
a
; ebenso bei festem
und variablem
.
Behauptet wird nicht, dass die a ein Faktorsystem ergeben. Nun folgt bei
festem
aus
:
Dass bei beliebigem c,
auch d
,
ein Faktorensystem ist, folgt unmittelbar
aus (3). Aber nur für Ideale ergibt sich seine Äquivalenz mit c
,
. Es ist dies zu
bezeichnen als das durch Anwendung von
aus c
,
entstehende Faktorensystem.
Seine unsymmetrische Bauart rührt daher, dass in der Definition (4) eine Seite
ausgezeichnet ist. Daher darf nicht ohne weiteres c
,
genommen werden. Wir
haben also:
Jedes ideale Faktorensystem ist invariant gegenüber der Gruppe .
Nun zur gestrigen Berechnung der -primären Faktorensysteme. Wenn Sie
eine Abbildung h
der Zerlegungsgruppe hernehmen, so gehört dazu ein
-primäres Faktorsystem a
(
). Ersetzen Sie
durch
, und in der
gruppentheoretischen Rechnung überall die Isomorphie
-1, ferner sei
statt h
genommen h
-1
,
aus
-1, als Abbildung, so rechnen Sie leicht
nach, dass in diesem Sinn
Es sei nun kein Diskr[iminanten]teiler . Dann kann eine ausgezeichnete
Abbildung h
der Zerlegungsgruppe auf die Restklassen modulo n gegeben
werden. Nämlich h
(mod n), wo
das Frobenius’sche Symbol ist.
Dann ist also jedem Primideal
ein ganz bestimmtes Faktorsystem cik(
)
zugeordnet.
Frage: Darf man es wagen, das Reziprozitätsgesetz im Anschluss an das gestrige Zerlegungsgesetz zu formulieren? Wie ist klar.
Mit besten Grüssen
Ihr Artin
Die Invarianz bei der c
,
kann auch für Zahlen aber auf anderem Wege
gezeigt werden. Innerer Automorphismus mit u
der Algebra.